Funciones

Einleitung

Lerneinheit von Sebastian Wolff-Seidel und Alexandra Budke
In dieser Lerneinheit geht es darum zu verstehen, welche Bedeutung Argumentationen in geographischen Konflikten haben können. Vom Streit um eine Grundstücksgrenze unter Nachbarn, über Standortkonflikte, etwa bei baulichen Großprojekten auf regionaler Ebene bis hin zu territorialen Streitigkeiten zwischen Staaten, sind räumliche Konflikte auf allen Maßstabsebenen zu finden. Unterschiedlichste Akteurinnen und Akteure können dadurch an Konflikten beteiligt und von ihren Folgen betroffen sein. Hier lernen Sie grundlegende Werkzeuge zur Identifikation von Konflikten, Akteurinnen und Akteuren kennen, um anschließend näher auf die Kommunikation und den Austausch von Argumenten im Rahmen von Konflikten einzugehen. Argumentation kann ein Mittel zur friedlichen Beilegung von Konflikten sein. Argumentation ist darüber hinaus oft ein Mittel bei der Austragung eines Konfliktes, weil die Akteur*innen stets versuchen, ihre Zielvorstellungen für einen umstrittenen Raum durchzusetzen und Kommunikation in Form des Austauschs von Argumenten dabei eine wichtige Rolle spielt. Die Konfliktanalyse kann dazu dienen, einen multiperspektivischen Blick auf Konflikte und die beteiligten Parteien einzunehmen und folglich die Fähigkeit zur Beurteilung und Bewertung von gesellschaftlichen Konflikten durch die Analyse von Argumenten zu . Geographische Konflikte sind gesellschaftlich relevant und Studierende auf Lehramt sollten die Konfliktanalyse beherrschen, um sie später an Schülerinnen und Schüler vermitteln zu können.
Rezeption von Argumenten, Konfliktanalyse, Typologie von Akteurinnen und Akteuren
  • Kennenlernen von Analyseschemata und Konzepten zur Analyse geographischer Konflikte, ihrer Akteurinnen und Akteure sowie deren strategischen Raumkonstruktionen durch Argumente
  • Anwenden von Analysemethoden zur Untersuchung eines konkreten Fallbeispiels: Untersuchung eines Konfliktes, seiner Akteurinnen und Akteure sowie deren Argumenten im Verlauf des Konfliktes
  • Reflexion des eigenen Lernzuwachses durch die Lerneinheit
Diese Lerneinheit gliedert sich in drei Teile. Für die Bearbeitung der gesamten Lerneinheit werden Sie ungefähr 180 Minuten benötigen.
  1. Im Kapitel "Kennenlernen: Argumentation in Raumkonflikten" lernen Sie grundlegende Begriffe der (geographischen) Konfliktforschung kennen. Sie lernen Konflikte als solche zu Erkennen und relevante Akteurinnen und Akteure zu identifizieren. Anschließend widmen wir uns konkret dem Feld der Argumentation und Kommunikation die in solchen Konflikten stattfindet.
  2. Anschließend wenden Sie im Kapitel "Anwendung: Fallbeispiel Südchinesisches Meer" die erlernten Methoden auf ein konkretes Fallbeispiel an. Am Beispiel von territorialen Streitigkeiten lernen Sie Argumentationen in einem realen Raumkonflikt kennen.
  3. Zum Abschluss überprüfen Sie im Kapitel "Reflexion der Lerneinheit: Argumente zu Raumkonflikten verstehen" selbstständig welche Erkenntnisse Sie aus der Lerneinheit ziehen können.
Didaktischer Kommentar zur Lerneinheit Argumente zu Raumkonflikten verstehen
Dr. Sebastian Wolff-Seidel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Politischer Bildung im Geographieunterricht sowie dem Einsatz neuer Medien in der Lehrkräftebildung.

Prof. Dr. Alexandra Budke ist Professorin am Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich insbesondere mit Argumentation und Kommunikation im Geographieunterricht und der Lehrkräftebildung.
Literatur zum Thema:

Vasiljuk, D. & Budke, A. (2021). Akteure im Rahmen des Perspektivenwechsels: Ergebnisse einer Analyse von geographiedidaktischen Unterrichtsmaterialien. In GW-Unterricht (under review)

Kuckuck, M. (2016). Konflikte im Raum. Verständnis von gesellschaftlichen Diskursen durch Argumentation im Geographieunterricht. MV-Verlag: Münster (=Geographiedidaktische Forschungen 54)

Reuber, P. (2012). Politische Geographie. Schöningh: Paderborn
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