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Einleitung

Eine DiGeo-Lerneinheit von Sebastian Wolff-Seidel und Alexandra Budke
Medien gestalten und verbreiten Diskurse, in denen die verschiedenen Akteure ihre Standpunkte äußern. Sie vernetzen, setzen Schwerpunkte und produzieren neue Sichtweisen, die mit vielfältigen Fakten belegt werden. Sehr häufig finden sich in den täglichen Pressemitteilungen Berichte, die mithilfe von Geomedien, z.B. Karten belegt werden. Die Karten sollen die Argumente im Text räumlich verorten, verdeutlichen, unterstreichen und/oder mit ihrer Wirkung die LeserInnen fesseln. Bei onlinebasierten Medienberichten werden häufig interaktive Karten genutzt. Der alltägliche und kritische Umgang mit Medienberichten, die Geomedien enthalten, ist demnach ein wesentlicher Aspekt unserer Lebenswelt und sollte insbesondere im Fach Geographie geübt werden.
Basierend auf den ersten PISA Ergebnissen von 2000 sowie den nachfolgenden von 2006 zeigte sich, dass SchülerInnen Defizite in der Beschäftigung mit diskontinuierlichen Texten (wie beispielsweise Diagramme oder Karten, bei denen Informationen nicht in Form von Fließtexten präsentiert werden) haben (OECD 2007, 2002). Untersuchungen zur Fähigkeit von Studierenden im Lehramt, Argumentationen auf der Basis von Karten kritisch zu bewerten, lassen die Hypothese zu, dass die dazu notwendigen Kompetenzen bei einem nicht unerheblichen Teil der angehenden Lehrerinnen und Lehrer fehlen (Budke & Kuckuck 2017).
In dieser Lerneinheit werden Sie zunächst in einer Selbstlernphase Grundlagen der kartenbasierten Argumentation kennenlernen. Karten sind das offensichtlichste Geomedium, aber gleichzeitig dienen sie als Beispiel für alle anderen Arten von Geomedien, egal ob digital oder analog. Was Ihnen hier anhand von Karten gezeigt wird gilt in gleicher Weise auch für die Verwendung anderer Geomedien. In der Selbstlernphase geht es um die Rezeption von Informationen aus Karten und um die Produktion von Argumenten mithilfe von Karten. Darüber hinaus bekommen Sie die Möglichkeit, Grundlagenwissen zum Lesen, Verstehen und Beurteilen von Karten zu wiederholen und lernen anschließend Methoden zu Formulierung kartenbasierter Argumentation kennen.
Im Anschluss daran haben Sie in einer praxisbezogenen Anwendungsaufgabe die Gelegenheit, das Erlernte an einem Fallbeispiel zu erproben.
Rezeption von raumbezogener Argumentation, Produktion von Argumenten mit Raumbezug, Kartenbasierte Argumentation
In dieser Lerneinheit lernen Sie …
… theoretische Grundlagen der kartenbasierten Argumentation kennen.
… bei Bedarf: Wiederholung zu kartographischen Grundlagen (Lesen, Verstehen und Beurteilen von Karten).
… Methoden zur selbstständigen Produktion einer eigenen kartenbasierten Argumentation kennen.
  1. Theoretischer Hintergrund: Kartenbasierte Argumentation
  2. Wiederholung: Die „kartographische Sprache“
  3. Kartenbasierte Argumentation strukturieren und produzieren
  4. Anwendungsaufgabe: Mit Karten argumentieren
  5. Reflexion der Lerneinheit, Literaturtipps, usw. …
  6. Literaturverzeichnis
Dr. Sebastian Wolff-Seidel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Politischer Bildung im Geographieunterricht sowie dem Einsatz neuer Medien in der Lehrkräftebildung.

Prof. Dr. Alexandra Budke ist Professorin am Institut für Geographiedidaktik der Universität zu Köln. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich insbesondere mit Argumentation und Kommunikation im Geographieunterricht und der Lehrkräftebildung.
Bildquellen:
"Map Shewing the City of Winnipeg and Parts of the Parishes of St. Boniface and St. John (1882)" by Manitoba Historical Maps is licensed under CC BY 2.0; "The Discussion" by starmanseries is licensed under CC BY 2.0; "Hammond Cylindrical Projection World Map 1905" by perpetualplum is licensed under CC BY 2.0
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